Alexandrine-Hegemann Berufskolleg

 „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“ (Afrikanisches Sprichwort) 

 

Der Eine-Welt-Laden „Alexe-goes-fair“ am Alexandrine-Hegemann Berufskolleg besteht seit über 20 Jahren aus einem Bündel von gemeinsamen Aktivitäten um ein kleines Sortiment aus vorwiegend Papierwaren, Schmuck- und Dekorationsartikeln und Süßigkeiten aus Fairem Handel herum. 

 

Schüler*innen können hier aktiv einen Beitrag leisten, um unsere Welt ein bisschen fairer zu gestalten. Der so genannte Faire Handel unterstützt Produzent*innen in den Entwicklungsländern, um ihnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen. Durch gerechte Handelsbeziehungen sollen die Lebensbedingungen der Menschen verbessert, die Binnenwirtschaft gestärkt und langfristig ungerechte Wirtschaftsstrukturen abgebaut werden. 

 

Unsere Schule beteiligt sich an der Kampagne „Fairtrade-Schools“ des gemeinnützigen Vereins TransFair und ist seit dem 12.06.2015 mit dem Titel einer „Fairtrade-School“ ausgezeichnet. 

 

Das Engagement für den Eine-Welt-Laden macht globale Verantwortung erfahrbar. Die Schüler*innen informieren sich über die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern und über die Arbeitsweise, Organisation und Funktion des Fairen Handels. Sie lernen Mitleid und Solidarität und entwickeln so eine eigene fundierte Einstellung zu ungerechten Lebensverhältnissen, wie sie im Leitbild unseres Berufskollegs ausgeführt ist: „Die Ausrichtung des eigenen Lebens am christlichen Menschen- und Weltbild bedeutet für uns […] Gemeinschaft leben und Solidarität üben […] (sowie) sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung engagieren […]“[1]. Sie können selbst aktiv werden durch wirtschaftliches Handeln und Kommunikation mit Mitschüler*innen und sich so als verantwortliche Mitglieder der Schulgemeinde und der weltweiten Ökumene erleben. 

 

Die Verantwortung liegt zur Zeit bei Frau Lamsieh-Köhl und ist an eine Klasse oder Lerngruppe gebunden, die in unterrichtlichem, aber zum Teil auch ehrenamtlichem Engagement den Eine-Welt-Laden organisiert. Die Gruppe übernimmt regelmäßige Dienste während der Woche und bei besonderen Gelegenheiten, wie Schulfesten oder dem Tag der offenen Tür. Sie erfragt Einstellungen und Wünsche der Mitschüler*innen, erarbeitet Hintergrundwissen und verbreitet Informationsmaterial in der Schulgemeinde. Zwei Projekte sind fest im Schulprogramm verankert. Die regelmäßige Teilnahme am Coffee-Stop von Misereor in der Fastenzeit[2] und die Teilnahme an der Fairen Woche im September[3] werden durch religiöse Atempausen und kreative Pausengestaltungen, wie kulinarische Angebote, kleine Wettbewerbe und Ratespiele ergänzt. Das Kollegium beteiligt sich am Eine-Welt-Laden durch häufigen Bezug des Pausenkaffees. 

 

Im vorletzten Schuljahr wurde auch der Verkauf von fairen Produkten in der Cafeteria fokussiert und der Verkauf von „herkömmlichen“ Süßigkeiten erfolgreich zurückgedrängt. 

 

Seit dem Jahr 2019 beteiligen wir uns an der „Faire-Rosen-Aktion“, die sehr gut von der Schulgemeinde angenommen wird. 

Um den Sinn des Eine-Welt-Ladens, dessen Angebot im Rahmen der üblichen Konsumgewohnheiten der Schüler*innen oft ein wenig sperrig und überteuert erscheint, noch besser zur Geltung zu bringen, spielt der Faire Handel auch im Unterricht eine Rolle, wie z.B. in den Fächern Politik und Religion. Ergebnisse der unterrichtlichen Arbeit werden an den Aktionstagen vorgestellt oder in Ausstellungen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, so dass die Schüler*innen und Lehrer*innen mit dem Thema zunehmend vertraut werden. 

Um die Erfahrungen der Schülerschaft noch zu intensivieren, haben die Berufspraktikant*innen der Erzieher*innen im Rahmen der Sozialraumerkundung auch faire Kitas besucht und Einrichtungen des fairen Handels, wie das Eine-Welt Zentrum Herne oder die Weltlädenbasis in Gelsenkirchen. 

 

Auch gibt es im Religionsunterricht der BFS immer wieder Exkursionen zum Eine-Welt-Laden in Recklinghausen. 


[1] Schul-Leit-Bild, Stand 2002, S. 5
[2] vgl. http://www.misereor.de/aktionen/coffee-stop.html
[3] vgl. http://www.fairewoche.de